Rituale erzeugen Bindungen an Gemeinschaften. Ihre besondere Rolle hat sich gerade in der COVID19-Pandemie gezeigt:
Wichtige Lebensereignisse konnten nicht in gewohnter Weise begangen werden, viele bewährte Bräuche wurden vermisst, die Abwesenheit anderer brachte vielleicht sogar Erleichterung.
Mit Werken von Brahms, Poulenc, Gesualdo und Strawinsky widmen wir uns mit dem Trauerprozess und der Hochzeit zwei Ritualen, die auf den ersten Blick gegensätzlicher kaum sein könnten, und doch vieles gemeinsam haben: Beide vereinen Elemente von Ende und Neuanfang, von Ablösung und neuer Verbindung.
Im Konzert (einer auch stark ritualisierten sozialen Situation) loten wir mit Passionsmusik von Gesualdo und Poulenc, die einen archetypischen, aber auch sehr persönlichen und ausdrucksstarken Umgang mit Trauer und Tod vorstellt, die Phasen der Trauer musikalisch aus und stellen sie der archaischen, stilisierten „Verheiratung“ in Strawinskys „Les Noces“ gegenüber.